Mit Gästeführerin und Buchautorin Christine Fischer
Mitglied im Bundesverband der Gästeführer in Deutschland e.V.

 
 
 

Das Geheimnis des Coselpalais

Rund um die Frauenkirche laden zahlreiche Lokale zum Verweilen ein. Der „Star“ unter ihnen ist unbestritten das „Coselpalais“, ein Prunkstück des Dresdner Barock. Doch wer meint, das Gebäude gehe auf die berühmt berüchtigte Mätresse Augusts des Starken zurück, der irrt.

Als es gebaut wurde, schmachtete Anna Constantia von Cosel, geborene von Brockdorff, bereits 47 Jahre auf der mittelalterlichen Burg Stolpen. Die schwarzhaarige Schönheit mit dem feurigen Temperament hatte im Jahr 1704 das Herz Augusts arg entflammt und ihm – clever wie sie war – ein schriftliches Heiratsversprechen abgerungen.

Eben das sollte ihr später zum Verhängnis werden. Obwohl sie August zwei Töchter und einen Sohn geschenkt hatte, fiel sie in Ungnade und wurde, weil sie das brisante Schriftstück nicht herausgeben wollte oder konnte, unter strengster Geheimhaltung auf Stolpen inhaftiert. Ihre drei Kinder, die sie nie wiedergesehen hat, wurden am Dresdner Hof erzogen und gut versorgt. Sohn Friedrich August, Reichsgraf von Cosel (1712-1770) ließ sich 1763 dieses architektonische Kleinod an der Frauenkirche bauen.

Heute beherbergt das Gebäude neben dem Restaurant & Café Coselpalais und dem Erlebnisrestaurant „Pulverturm“ auch das renommierte C. Bechstein Centrum Dresden. Auf dem Säulentor des Cafégartens tummelt sich eine echte Kostbarkeit: Die sandsteinerne Kindergruppe aus der Zeit des Dresdner Rokoko, geschaffen von dem berühmten Bildhauer Johann Christoph Knöffel.

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