Übernachten im Dresdner Erlwein-Speicher
Ein seltsames Gebäude! Dieser Gedanke drängt sich unwillkürlich auf, wenn man vor dem Koloss steht oder ihn von der Neustädter Seite aus, über die Elbe hinweg, betrachtet. Irgendwie passt er nicht zur nahe gelegenen historischen Altstadt mit ihrer barocken Architektur. Zwinger und Semperoper liegen keine fünf Gehminuten entfernt. Dabei hat sich der Schöpfer des weithin sichtbaren Riesen, der Stadtbaurat Hans Erlwein, seinerzeit arg ins Zeug gelegt, um der Bestimmung des Baus als Stadtspeicher ebenso gerecht zu werden, wie der Forderung nach einem wohlgefälligen Erscheinungsbild. Mit etwas Fantasie erinnern Bauform und Fassade an barocke Bürgerhäuser.
Seine Funktion als Speicher hat der 1914 errichtete Eisenbeton-Skelettbau längst hinter sich gelassen. Heute ist er ein gefragtes, luxuriöses Haus der Hotelkette Maritim, mit 328 Zimmern auf neun Etagen, inklusive 40 Suiten. Der breite Dachdurchbruch in 40 Metern Höhe spendet dem Hotelfoyer reichlich Tageslicht. Elbseitig befindet sich das Hotelrestaurant mit Wintergarten und einem bezaubernden Blick auf die Neustädter Seite bis hin zum Park des Japanischen Palais. Dem Gast stehen ein großzügiger Wellnessbereich, eine Dampfsauna, eine finnische Sauna und ein Fitnessraum zur Verfügung.
Spätestens jetzt wird klar, aus dem alten Erlwein-Speicher ist kein alltägliches Hotel geworden. Wo früher Tabak, Gewürze und Stoffe lagerten, lädt heute ein exklusiver Ort zum Übernachten und Verweilen ein. Und natürlich ist er ein idealer Ausgangspunkt für privat geführte Stadtrundgänge sowie Touren durch Dresden und in die nähere Umgebung.